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Walter Dreizner wurde am 21. 11. 1908 in Wittenberg an der Elbe geboren. Er zog frühzeitig nach
Halle/Saale. Dort lernte er Feinmechaniker im Physikalischen Institut der Martin
Luther Universität Halle.
In der darauffolgenden Wirtschaftskrise verdingte er sich in
verschiedenen Berufen, bis er bei der Post eine Anstellung als Fernmeldetechniker fand.
In dieser Zeit sparte er sich seine erste Kamera zusammen.
Mit dieser Kamera entdeckte er seine Liebe zur Fotografie. Und es blieb natürlich nicht
beim einfachen Fotografieren, er begann an mit der Kamera und vor allem mit dem Licht zu spielen.
In den Dreissiger Jahren unternahm er seine erste Reise nach Amerika, wobei er unter anderem seinen
Bruder besuchte, der dorthin ausgewandert war.
Im zweiten Weltkrieg war er als Fernmeldetechniker in Paris stationiert. Trotz der widrigen
äußeren Umstände entdeckte er diese Stadt für sich, vor allem fotografisch. In dieser Zeit sind
auch die Bilder der hier präsentierten Ausstellung entstanden.
Nach dem Einmarsch der Aliierten
Truppen kam er in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Die Negative lagerten zu dieser Zeit bei
Verwandten in Torgau. Leider haben die russischen Truppen sehr viele Negative vernichtet und
zerstört, auch bei einigen der hier ausgestellten Bilder sind den Negativen deutlich
spuren der Mißhandlung anzusehen.
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Auch nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete er zuerst als Fernmldetechniker bei der Deutschen Post
in der DDR. Aber 1958, im alter von 50 Jahren, beschloss er, sich selbständig und aus seinem Hobby
einen Beruf zu machen. Er wurde freischaffender Fotograf und Bildreporter.
Als 1961 die Mauer gebaut wurde, war er gerade zu Besuch bei seinem Bruder in den USA, kehrte
nach langem Nachdenken aber doch zu seiner Familie in die DDR zurück. Mit dieser Entscheidung
haderte er zeit seines Lebens, weil er sich in der DDR in seinen Möglichkeiten äußerst
beschnitten und eingesperrt vorkam und viele seiner Ideen nicht verwirklichen konnte.
Aus seiner Kamera kamen
Bilder für mehrere Bildbände, vor allem über die Insel Usedom und den Harz, er schrieb
mehrere Bücher über Fotografie, leitete Fotogruppen und organiesierte und leitete
Ausstellungen.
Nach dem Fall der Mauer organisierte er noch ein einige Austellungen mit eigenen Bildern, vor allem
von Paris und New York, die er zu DDR-Zeiten nicht ausstellen konnte.
Außerdem entdeckte er noch einmal seine Leidenschaft für das Reisen. Unter anderem
zog es ihn, natürlich, nach Paris. Er hatte schon eine Reise nach New York gebucht, als er
plötzlich schwer erkrankte.
Walter Dreizner starb nach kurzer, schwerer
Krankheit im April 1996.
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